Im Kanton Bern gelten heute tiefere Schwellenwerte als diejenigen, die die interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) als Höchstwert vorsieht. Praktisch alle anderen Kantone haben hingegen die Schwellenwerte der IVöB übernommen. Der Regierungsrat hat daher im Oktober dieses Jahres eine Änderung des Gesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen zuhanden des Grossen Rats verabschiedet.
Die vorgeschlagene Revision bezweckt eine Harmonisierung zwischen den Kantonen. Sie führt teilweise zu einer Erhöhung der Schwellenwerte und damit vorab zu einer Ausdehnung des Bereichs, in welchem freihändig vergeben werden kann. Das Vergabeverfahren wird somit vereinfacht und beschleunigt und der Aufwand für die Anbietenden sowie die Beschaffungsstellen wird verringert. Für kantonale und kommunale Beschaffungen gelten neu dieselben Schwellenwerte, wobei die Gemeinden nach wie vor die Möglichkeit haben, tiefere Schwellenwerte vorzusehen.
Die vorberatende Kommission des Grossen Rats hat die Vorlage des Regierungsrats nun gutgeheissen. Der Grosse Rat wird sich in der Januarsession 2014 mit der Vorlage befassen. Er wird dann auch über den Antrag der vorberatenden Kommission zu befinden haben, auf eine zweite Lesung in der Angelegenheit zu verzichten.